Inhalt

Medienmitteilung: Nein zum möglichen Deponiestandort im Zollikerberg

9. April 2024
Vergangenen Freitag stellte die Zürcher Baudirektion 23 neue mögliche Deponiestandorte für nicht verwertbare Abfälle vor. Darunter eine im Zollikerberg. Der Zolliker Gemeinderat zeigt sich überrascht und wird sich gegen den geplanten Standort zur Wehr setzen.

An einer Medienkonferenz präsentierte der Kanton Zürich, wo er künftig seinen Abfall langfristig lagern will. Die «Gesamtschau Deponien» enthält 23 neue Standorte im ganzen Kanton, die in die Richtplan-Teilrevision 2024 einfliessen sollen. Die Deponien im Kanton sind für verschiede Kategorien von Restabfällen vorgesehen. Es gibt fünf Deponietypen, diese stehen in aufsteigender Folge für zunehmendes Gefährdungspotenzial der dort abgelagerten Abfällen. Sie reichen vom Typ A (sauberer Aushub) bis zum Typ E (stark belastete Abfälle). In der nun vorliegenden Gesamtschau wurden nur Deponien vom Typ B, C, D und E betrachtet. Für Typ A wurde vor zehn Jahren eine Standortstudie durchgeführt.

Gemäss Kanton befindet sich ein mögliches Deponieareal im Zollikerberg. Im Auge hat er das Gebiet Brunnenwisen nahe Binz, wo ein Volumen von 1,6 Mio. Kubikmetern Abfälle gelagert werden könnten. Das Areal sei für sämtliche Kategorien B bis allenfalls E und somit für die Lagerung von wenig belastetem mineralischen Abfällen bist hinzu stark belasteten Abfällen geeignet. Der Standort im Zollikerberg hat bei der Evaluation eine hohe Anzahl Eignungspunkte erreicht. Zur Erschliessung des Gebiets schreibt der Kanton, dass die Zufahrt über die Forchstrasse via Binzstrasse führe und somit Siedlungsgebiet tangiere. Und weiter, dass die Strassen den Anforderungen des durch die Deponie verursachten Verkehrs genügen sollten.

Der Zolliker Gemeinderat zeigt sich sehr überrascht über die Evaluierung des Standortes im Zollikerberg. Er habe zwar von der Gesamtüberprüfung der Deponiestandorte gewusst, nicht jedoch vom konkreten Standort im Zollikerberg. «Die Information kam für uns wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel», sagt Gemeindepräsident Sascha Ullmann, «denn der Kanton hat uns im Vorfeld nicht involviert». Für den Gemeinderat kommt der Standort im Zollikerberg nicht in Frage: Das Gebiet Brunnenwisen liege mitten im Naherholungsgebiet und befinde sie im Quellgebiet des Wehrenbachtobels, das jüngst unter Schutz gestellt worden sei. Dass der Zollikerberg mit der Deponie über Jahrzehnte mit noch mehr Verkehr belastet werden soll, ist für den Gemeinderat inakzeptabel: «Bereits heute ist die Zufahrt über die Forchstrasse an der Grenze ihrer Kapazität angelangt», erinnert Sascha Ullmann, «die Bahnschranken und die geplante höhere Frequenz der Forchbahn werden das Problem bereits so weiter zuspitzen». Für den Gemeindepräsidenten ist klar, dass sich der Gemeinderat mit allen Mitteln gegen den möglichen Deponiestandort im Zollikerberg zur Wehr setzen wird.

Medienmitteilung