Biodiversität

Das Thema Nachhaltiges Zollikon – also Naturschutz und Naturförderung – ist eines der Legislaturziele unseres Gemeinderates. Bei gemeindeeigenen Projekten wie Bauvorhaben oder allgemeine Handlungsmassnahmen etc., soll ein Umdenken stattfinden, um ökologische Mehrwerte zu schaffen. 

Der Gemeinderat hat in 2020 eine Standortbestimmung zur Biodiversität in Auftrag gegeben. Diese Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für weitere Arbeitsschritte hin zu mehr Biodiversität. Ende 2021 wurde von der Gemeinde Zollikon das Leitbild Siedlungsökologie der Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil mitunterzeichnet, mit dem die Region eine Vorreiterrolle bei der Förderung der Natur im Siedlungsgebiet übernehmen will. Bis Ende 2022 wurde unter Begleitung einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe ein Biodiversitätskonzept ausgearbeitet, das Handlungsfelder in den Bereichen schützenswerte Lebensräume, Siedlungsgebiet, Landwirtschaftsgebiet, Wald und invasive Neophyten aufzeigt. Der Gemeinderat wird über die Festlegung der konkreten Umsetzungsmassnahmen und deren Priorisierung beschliessen.

Umgesetzte Projekte 

Neophyten-Ranger

Um die weitere Ausbreitung invasiver Neophyten in der Gemeinde zu verhindern und bestehende Bestände zu reduzieren ist zwischen Mai und Oktober ein Neophytenranger vom Naturnetz Pfannenstil angestellt. Der Neophytenranger erfasst die Bestände auf einer Karte und bekämpft kleinere Bestände direkt. Er unterstützt damit den Werkhof, der die invasiven Neophyten vor allem auf gemeindeeigenen Flächen bekämpft. Ausserdem informiert der Neophytenranger Anwohner in deren Gärten invasive Neophyten wachsen über die Situation und gibt Hinweise für die Bekämpfung und Entsorgung. ​​​​Im Siedlungsbereich haben sich die invasiven Neophyten bereits stark etabliert. Am häufigsten ist der Kirschlorbeer, gefolgt von Goldruten, Einjährigem Berufskraut und Schmetterlingsstrauch. Problematisch ist, dass Kirschlorbeer, Goldruten und Schmetterlingsstrauch (Buddleja) noch in Gartenmärkten verkauft werden, obwohl sie auf der «Schwarzen Liste» der invasiven Neophyten stehen. Sie sind oft lediglich mit einem Schild versehen, dass den Käufer dazu auffordert die Blüten zu entfernen, damit keine Samen produziert werden können. Ein Hinweis, der leider sehr schnell vergessen wird. Die Gemeinde Zollikon appelliert an ihre Einwohner diese Arten nicht mehr neu anzupflanzen, damit sie sich nicht vom Siedlungsbereich in wertvolle Naturschutzgebiete ausbreiten können, wo sie erheblichen Schaden an der heimischen Biodiversität anrichten können.

An seiner Sitzung vom 1. März 2024 hat der Bundesrat eine Anpassung der Freisetzungsverordnung (FrSV) beschlossen. Ab dem 1. September 2024 dürfen gewisse invasive gebietsfremde Pflanzen nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Es ist zudem das sogenannte Umgangsverbot erweitert worden. Es regelt, dass verschiedene invasive gebietsfremde Pflanzen in der Umwelt grundsätzlich nicht mehr verwendet werden dürfen, d.h. sie dürfen beispielsweise nicht mehr auf den Markt gebracht, angepflanzt oder vermehrt werden. Dies betrifft etwa u.a. den Götterbaum. Neben dem Umgangsverbot ist die Abgabe bestimmter invasiver gebietsfremder Pflanzen an Dritte verboten - Inverkehrbringverbot, so zum Beispiel der Verkauf, das Verschenken sowie die Einfuhr. Die vom Verbot betroffenen Pflanzen, darunter u.a. der Schmetterlingsstrauch, der Kirschlorbeer oder der Sommerflieder, Seidiger Hornstrauch, Armenische Brombeere, Chinesische Hanfpalme, Japanischer und Gold-Bambus werden in einem neuen Anhang der Freisetzungsverordnung aufgelistet. Pflanzen, die sich bereits in Gärten befinden, sind vom Verbot nicht betroffen.

Bei Fragen können Anwohnende sich direkt beim Neophytenranger Lukas Reichwein melden oder bei Stefanie Majer unter 044 395 33 01.

Gebäudebrüter-Inventar

Dieses zeigt das Nestschutz- bzw. Förderpotenzial von Vögeln wie Mehlschwalben und Mauerseglern auf. Seit Januar 2023 liegt das Inventar für Gebäudebrüter vor. Zusätzlich wurden Fördermassnahmen festgelegt. Auf dieser Grundlage konnten zusätzliche künstliche Nisthilfen an öffentlichen Gebäuden sowie an privaten Gebäuden aufgehangen werden.

Nisthilfen für Gebäudebrüter

An Gemeindeliegenschaften wurden Nisthilfen für Gebäudebrüter montiert, u.a. am Schulhaus Oescher auf dem Flachdach. Privatpersonen wurden kostenlose Nisthilfen für Gebäudebrüter angeboten. Die Montage der Nisthilfen konnte durch die Feuerwehr im Rahmen einer Übung kostenlos erfolgen.

Bienenhotel, Asthaufen für Kleintiere wie u.a. Igel, Wildbienen

Im Friedhof Dorf wurde in Zusammenarbeit mit der Sekundarschule Zollikon unterschiedliche Lebensräume für Kleintiere geschaffen.

Wildhecken

Mit Unterstützung der Gemeinde pflegte der Ornithologische Verein Zollikon Wildhecken im Rebrain. Nebst dem Heckenschnitt wurden unerwünschte Pflanzen entfernt und Asthaufen angelegt. Beobachtungen zeigten, dass der Neuntöter sich dort wieder angesiedelt hat.

Neue Weiher

Das Naturnetz Pfannenstil hat mit finanzieller Beteiligung der Gemeinde im Weberacher, Zollikerberg, zwei Weiher neu angelegt. Diese werden jährlich gepflegt.

Landschafts- und Naturschutz-Inventar

Die Aktualisierung des vierzig Jahre alten Landschafts- und Naturschutz-Inventars hat im Mai 2022 mit der Feldarbeit gestartet.

Naturnahe Umgebungsgestaltung

Die Bauabteilung hat verschiedene Merkblätter und Informationen erarbeitet um bei Baumassnahmen auf eine naturnahe Umgebungsgestaltung sowie allgemeine Themen wie u.a. Gebäudebrüter, Baumschutz aufmerksam zu machen.

Neue Heckengruppe

An der Schützenstrasse entstand eine neue Heckengruppe, um drei grosse bestehende Haselsträucher. Es wurden ca. 20 neue einheimische Sträucher, teilweise mit Dornen, gepflanzt. Die Fläche soll zuwachsen und ein ungestörter Lebensort für Insekten und Kleintiere werden. Die Flächen sind durch Infoschilder vom Naturnetz Pfannenstil kenntlich gemacht.

Neue Abfallbehälter

Auf dem Dorfplatz wurden zwei neue Abfallbehälter um den Abfall getrennt entsorgen zu können aufgestellt. Der Werkhof hat nun zwei neue Recycling-Stationen installiert für Pet, Alu, Papier und gewöhnlichen Abfall. Weitere sollen folgen.

Umweltbildung mit der Sekundarschule Zollikon

Um den Schülerinnen und Schülern das Thema Umwelt nahe zu bringen, unterstützt die Gemeinde die feel-OK-Woche mit einem Vormittag Umweltbildung. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten in unterschiedlichen Gruppen innerhalb der Gemeindeverwaltung verschiedene Themen bzw. helfen aktiv mit, Mehrwerte zu schaffen. U.a. im Werkhof, auf dem Friedhof, bei der Holzkorporation, im Ortsmuseum, der Bibliothek oder mit Planungsaufgaben zur naturnahen Umgebungsgestaltung.

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