Kunstpreis Zollikon 2021: Die Preisträgerinnen sind bekannt
Der mit 10'000 Franken dotierte Kunstpreis geht dieses Jahr an die Schriftstellerin Gertrud Leutenegger, geboren 1948 in Schwyz und heute wohnhaft in Zürich.
Die Verfasserin zahlreicher Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke studierte Regie an der Schauspielakademie Zürich und wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet. Die Autorin arbeitet kontinuierlich an einem Werk, das sich unbeeinflusst von Moden im Literaturbetrieb entwickelt. Ihre Bücher zeichnen sich durch eindrückliche Bilder und stringente Formen und eine ausserordentlich poetische Sprache aus.
Dass Gertrud Leutenegger ihren Leserinnen und Lesern einiges abverlangt, lässt sich nicht abstreiten. Wer sich aber beispielsweise auf den 2004 erschienenen Roman "Pomona" einlässt, wird belohnt mit einem Blick in eine tiefe und weite Welt sinnlich-konkreter, feiner Töne. In "Späte Gäste", vergangenen Sommer erschienen, tauchen die Lesenden ein in einen hochpoetischen Dialog mit einem geliebten Toten und die Fastnachtswelt der Lombardei.
Debütroman von Tabea Steiner
Tabea Steiner, geboren 1981, erhält den mit 5'000 Franken dotierten Förderpreis. Die studierte Germanistin ist Mitinitiantin des Thuner Literaturfestivals sowie des Berner Lesefests Aprillen und Präsidentin der Jury der Schweizer Literaturpreise. Ihr 2019 erschienener Romanerstling "Balg” erzählt die Geschichte von Timon, dem Sohn einer überforderten vernachlässigenden Mutter. Timon organisiert sein eigenes Leben und hat nur ein oberflächliches Zutrauen zum alten Valentin. Steiner erzählt über die “Sprachlosigkeit” von Timon und die “Enge” des Dorfes in knappen geradlinigen Strichen und mit herber Melancholie.
Die Preisverleihung findet am Sonntag, 13. Juni 2021, 17.00 Uhr, im Gemeindesaal Zollikon statt.
Medienmitteilung